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Bei dem Begriff Minimalismus sehen viele vor ihrem inneren Auge einen Menschen in einem leeren Raum mit weißer Kleidung, der auf dem Boden schläft und maximal 100 Dinge besitzt. Dies ist jedoch eine sehr extreme Form des Minimalismus. Der Minimalismus, der aktuell gerade eine Trendwelle erfährt, zeichnet sich eher dadurch aus, dass jeder seine Form von Minimalismus selbst definiert. Er ist nicht daran bestimmt wie viele Dinge jemand besitzt, sondern eher mit wie vielen Dingen sich jemand wohl fühlt. In der heutigen Zeit des Überkonsums fühlen sich viele Menschen von der Vielfalt an Gegenständen und Möglichkeiten in ihren eigenen vier Wänden sowie in den Geschäften und der Werbung überfordert. Ihre Lösung dafür lautet: Reduzieren! Die einzige Regel lautet: Ich behalte nur Dinge, die mir einen Mehrwert bringen. In Form von Freude oder regelmäßigem Nutzen.

Moderne Minimalisten reduzieren freiwillig ihren physischen aber auch ihren digitalen Besitz, ihre Kontakte und oft auch ihre Möglichkeiten. Ziel dabei ist hauptsächlich ein glücklicheres Leben zu führen. Nebenmotive sind aber auch oft Nachhaltigkeit und die eigene Gesundheit, indem umstrittene Materialien wie Plastik vermieden werden. Ganz nebenbei sparen sie dabei im Vergleich zum Durchschnittskonsumenten jede Menge Geld.

Hier ein paar Beispiele wodurch Minimalisten Geld sparen:

Weniger Konsumieren: Minimalisten durchlaufen erst einen Aussortierprozess, in dem sie sich von vielen Dingen, die sie über die Jahre angehäuft haben, trennen. Dabei lernen sie sich selbst besser kennen. Sie wissen danach was ihnen steht, was sie gerne mögen, was ihnen ein gutes Gefühl gibt und was sie wirklich brauchen. Fehlkäufe und falsche Motive für den Konsum identifizieren sie dabei und versuchen sie nicht zu wiederholen. Sie achten stark auf ihren Konsum und überdenken jeden Kauf. Denn ihnen ist klar, dass alles, was sie sich ins Haus holen eine Form von Aufwand und Kosten mit sich bringt.

Weniger Wohnraum: Aufgrund ihres eher geringen Besitzes benötigen Minimalisten weniger Stauraum in der Wohnung und können dadurch sehr angenehm auf wenig Raum wohnen. Dadurch dass weniger Möbel in der Wohnung stehen, wirken auch kleine Räume viel großer und bieten mehr Platz um sich frei zu fühlen.

Bewussteres Kaufen: Minimalisten legen viel Wert auf Qualität und möchten, dass ihre Gegenstände lange halten. Sie kaufen seltener, aber nicht selten teuer. In Summe zahlt es sich aber meistens aus.

Zeit sparen: Zeit ist bekanntlich Geld. Minimalisten haben es deutlich leichter ihre Wohnung aufzuräumen und zu putzen. Sie haben dadurch mehr Zeit ihre Träume zu leben oder ihr Business voranzutreiben.

Auch zu kostenlosem Nein sagen: Minimalisten geht es nicht ums Geld sparen. Auch bei Gratisproben, Angeboten oder Geschenken entscheiden sie genauso als wenn sie dafür bezahlen müssten. Ein Platz in ihrem Zuhause ist wertvoll. Jedes Teil, dass wir in unsere Wohnung schleppen, erzeugt Folgekosten in Form von Miete, der Anschaffung zusätzlicher Aufbewahrungs- und Ordnungssysteme, nicht zu vergessen, dass jedes Teil seine Aufmerksamkeit fordert und Aufwand bedeutet.

Nicht jeder fühlt sich überwältigt von den vielen Dingen in seinem Leben, aber Hand aufs Herz… wir haben doch alle viele Dinge, die wir nicht benutzen, nicht brauchen und nicht mögen. Alleine wenn wir aufhören diese Dinge in Zukunft weiterhin zu kaufen, können wir jede Menge Geld sparen. Versuch es doch mal aus.